Für einen kroatischen Gänsegeier wurde die Saline Ulcinj zu einem tödlichen Rastplatz. Vermutlich erschossen Wilderer den seltenen Greifvogel – leider kein Einzelfall in Montenegro.
Gänsegeier Perun war den Vogelschützern im westlichen Balkan wohlbekannt. Der Aasfresser wurde am 17. September auf der kroatischen Insel Cres beringt und mit einem Peilsender ausgestattet. Seine Bewegungen in der Region konnten somit genau verfolgt werden. Auf dem Weg gen Süden machte Perun Ende Oktober Halt in der Saline Ulcinj in Montenegro. Dort erloschen am 29. Oktober die Signale des Senders.
Der Fund von Geierfedern und Patronenhülsen deutet darauf hin, dass Perun das Opfer von Wilderern geworden ist; Geier sind eine beliebte Jagdtrophäe. Dies ist nicht der erste Fall einer illegalen Tötung eines Gänsegeiers. 2017 markierte unsere montenegrinische Partnerorganisation CZIP den Geier Milo mit einem Sender – nach seiner Freilassung überlebte Milo keine 24 Stunden in freier Wildbahn, ehe er abgeschossen wurde.
Dass der jüngste Abschuss in der Saline Ulcinj stattfand, zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, das komplette Salinengelände unter Schutz zu stellen und strenge Kontrollen durchzuführen. Im Vergleich zu früheren Jahren hat sich dank der beharrlichen Arbeit von EuroNatur und ihren Partnern vor Ort der Jagddruck verringert, doch der Fall Perun macht deutlich, dass wir noch nicht am Ziel sind.
Bitte unterstützen Sie unseren Kampf für die Unterschutzstellung der Saline Ulcinj mit Ihrer Unterschrift: https://you.wemove.eu/campaigns/save-ulcinj-salina-for-nature-and-people