„Wir sollten die Turteltaube den italienischen Jägern zum Abschuss freigeben, um damit die Staatskasse zu füllen“, sagte der serbische Premierminister vor wenigen Tagen im Parlament und löste damit bei Naturschützern europaweit eine Welle der Empörung aus. Die serbische Naturschutzorganisation BPSSS hat jetzt eine Protestaktion ins Leben gerufen, die auch von EuroNatur unterstützt wird.
Die Turteltaube ist nach Anhang II der Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Union streng geschützt. Als EU-Beitrittskandidat muss auch Serbien diese Richtlinie einhalten. Dennoch werden in dem Land jedes Jahr Tausende Turteltauben Opfer der Vogeljagd. Neben einheimischen Jägern nehmen auch italienische Jagdtouristen die streng geschützten Vögel ins Visier. Der Bestand der Turteltaube ist europaweit stark im Rückgang begriffen. Nach Untersuchungen des European Bird Census Council (EBCC) sind die europäischen Bestände der charismatischen Art seit 1980 um 77 Prozent eingebrochen. Einer der wesentlichen Gründe ist neben der Lebensraumzerstörung die illegale Jagd.
Die serbische EuroNatur-Partnerorganisation Bird Protection and Study Society of Serbia (BPSSS) hat eine Fotoaktion ins Leben gerufen, um ein starkes Signal für den Schutz der Turteltaube an die Politik zu schicken. Unter dem Motto „Ja brinem za grlice - a ti?“ (deutsch: „Ich habe ein Herz für Turteltauben – und du?“) zeigen Naturschützer und Vogelfreunde Flagge für den Schutz der Turteltaube.
Die illegale Vogeljagd ist gerade auf dem Balkan ein großes Problem. Millionen von Zugvögeln fallen dort jedes Jahr Jägern zum Opfer. Gemeinsam mit seinen Partnern setzt sich EuroNatur dafür ein, die Vogeljagd auf dem Balkan einzudämmen und die Zugvögel in ihren Brut-, Rast- und Überwinterungsgebieten zu schützen.
Erfahren Sie mehr über unsere Arbeit zum Schutz der Zugvögel
Unterstützen Sie uns beim Kampf gegen die Vogeljagd - werden Sie Zugvogel-Pate