„Fitness-Check“ für die EU-Agrarpolitik

Mehr als 100 europäische Nichtregierungsorganisationen, darunter EuroNatur, forderten in einem offenen Brief an EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union grundlegend auf den Prüfstand zu stellen. Diese sei ungeeignet, die enormen Herausforderungen in Landwirtschaft, Ernährung, Klima- und Ressourcenschutz zu lösen.

Kuh auf der Weide

Mehr als 100 NGOs fordern, die EU-Agrarpolitik auf den Prüfstand zu stellen.

© Katharina Grund

Seit Anfang des letzten Jahres führt die EU-Kommission sogenannte „Fitness-Checks“ durch. Dabei überprüft die Kommission nach eigener Aussage Kosten und Nutzen sowie die Wirksamkeit der EU-Gesetzgebung. Die Verbände kritisieren, dass sich das Augenmerk bislang vor allem auf die Naturschutzgesetzgebung konzentrierte. „Es zeigt sich immer mehr, dass insbesondere die EU-Agrarpolitik den Schutz der Natur und der biologischen Vielfalt konterkariert. Deshalb sollte die EU-Kommission nun dringend  die derzeitige Agrarförderung unter die Lupe nehmen“, sagt EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer.

Zahlreichen Studien zufolge ist die intensive Landwirtschaft ein wesentlicher Grund für den Rückgang der Artenvielfalt und die Verschmutzung von Boden und Wasser. Zudem sagen Wissenschaftler voraus, dass der Agrarsektor bis 2050 ein Drittel der Treibhausgase der EU ausstoßen wird.  Hinzu kommen die Missstände im Tierschutz und die negativen Auswirkungen auf Agrarmärkte in den Entwicklungsländern.


Offener Brief der Verbände an Kommissionspräsident Juncker (PDF, 0,5 MB)
 

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