World Wetlands Day am 2. Februar
Presseinformation vom 1. Februar 2005
Nur 32 der 207 international bedeutenden Feuchtgebiete Deutschlands als Ramsar-Gebiete benannt
Radolfzell. Seen, Auen, Moore und andere Feuchtgebiete gehören weltweit zu den bedrohtesten Lebensräumen. Darauf hat jetzt die internationale Umweltstiftung EuroNatur anlässlich des am 2. Februar stattfindenden World Wetlands Day (Weltfeuchtgebietstag) hingewiesen. An diesem Tag wird jährlich an die Unterzeichnung des sogenannten Ramsar-Abkommens zum Schutz der für Kraniche, Störche, Enten, Gänse und viele anderen Tierarten bedeutenden Feuchtgebiete erinnert. Das für den internationalen Naturschutz wichtige Abkommen ist nach der iranischen Stadt Ramsar benannt, in der 1971 die Weltfeuchtgebietskonferenz stattfand.
Nach Angaben der Umweltstiftung EuroNatur erfüllen über 200 deutsche Feuchtgebiete die Kriterien der Ramsar-Konvention, um als Feuchtgebiet internationaler Bedeutung anerkannt zu werden. Trotzdem wurden bisher nur 32 Gebiete offiziell nominiert; darunter der Ammersee, der Chiemsee, die Donauauen, die Elbauen, das Hamburgische Wattenmeer, die Niederelbe und Teile des Bodensees.
"Es ist wichtig, dass Deutschland die Umsetzung der Ramsar-Konvention noch aktiver unterstützt und alle Feuchtgebiete, die weltweit bedrohte Vogelarten oder mehr als 20.000 Wasservögel beherbergen, an das Netz der weltweiten Ramsar-Gebiete meldet." betont EuroNatur-Feuchtgebietsexperte Dr. Martin Schneider-Jacoby.
Das Übereinkommen, bei dem Deutschland seit 1976 Vertragspartei ist, zielt sowohl auf den Erhalt als auch auf die Nutzung natürlicher Ressourcen. Weltweit wurden bislang 1.400 Ramsar-Gebiete mit einer Gesamtfläche von über 120 Millionen Hektar ausgewiesen.
In Baden-Württemberg etwa sind derzeit nur 1.286 Hektar am Bodensee als Ramsar-Gebiet gemeldet - die Naturschutzgebiete Mindelsee und Wollmatinger-Ried, obwohl 300.000 Wasservögel den gesamten See nutzen. Auch Teile des Oberrheins müssten nach Ansicht von Naturschutzfachleuten dringend als Ramsar-Gebiet nominiert werden.
Die internationale Umweltstiftung EuroNatur setzt sich für die Entwicklung von Großschutzgebieten in ganz Europa ein und unterstützt die Ausweisung von Ramsar-Gebieten an der Save in Kroatien (Naturpark Lonjsko Polje), am Prespa-See in Albanien, an der Drau in Ungarn, der Narew in Polen und der Bojana zwischen Albanien und Montenegro. Ein besonderes Augenmerk gilt der Erhaltung von Feuchtgebieten entlang der wichtigen Vogelzugrouten.
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