Umweltstiftung EuroNatur: Dringend Freiwillige zum Schutz der Meeresschildkröten gesucht
Presseinformation vom 14. Juli 2004
Radolfzell. Wer sich aktiv für den Schutz der selten gewordenen Unechten Karettschildkröte und ihrer Eiablageplätze einsetzen will, kann dies noch in diesem Sommer und Herbst auf der Insel Zakynthos tun.
Bereits seit mehreren Jahren bietet die griechische Organisation Archelon, mit der EuroNatur zum Schutz der Schildkröten zusammenarbeitet, Freiwilligen die Möglichkeit, sich an ihrer Arbeit zu beteiligen.
Entlang der Strände der beliebten Ferieninsel Zakynthos graben die urtümlichen Meeresschildkröten jährlich bis zu 1.300 Nester in den Sand. Damit stellen die Strände der Insel die bedeutendsten Eiablagemöglichkeiten der Art im Mittelmeerraum dar. Gleichzeitig wächst der touristische Druck auf die Insel, so dass es immer wieder zu Konflikten zwischen Naturschutz und Tourismus kommt. Oft ist der Weg für die Schildkröten, die nachts zur Eiablage an den Strand kommen, durch Liegestühle und Sonnenschirme blockiert. Auch Lärm und Licht aus den direkt am Strand gelegenen Tavernen schrecken die Schildkröten ab, so dass sie "unverrichteter Dinge" ins Meer zurückkehren.
Schafft es die Meeresschildkröte, ihre Eier abzulegen, kann es sein, dass das Gelege am nächsten Tag von unaufmerksamen Touristen zerstört wird, die sich mit Handtuch und Liegestuhl darauf niederlassen.
Obwohl bereits 1999 der Meeresnationalpark Zakynthos ausgewiesen wurde, um die Eiablageplätze der Unechten Karettschildkröte zu schützen, werden die geltenden Regelungen nur selten eingehalten.
Gemeinsam mit den hauptamtlichen Rangern, die von der Parkverwaltung eingesetzt werden, überwachen die Freiwilligen von Archelon die Strände und informieren Touristen darüber, welche Bereiche genutzt werden dürfen.
Gerade dieses Jahr ist die Arbeit der freiwilligen Helfer besonders wichtig: "Seit über 10 Monaten hat die griechische Regierung keine Gehälter mehr an die Parkmitarbeiter ausgezahlt.", berichtet Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer der internationalen Umweltstiftung EuroNatur. "Die Mitarbeiter haben daher ihre Arbeit niedergelegt, so dass die Freiwilligen von Archelon derzeit die einzigen sind, welche die Strände kontrollieren und gegen illegale Aktivitäten vorgehen."
Wer die Arbeit von Archelon für mindestens vier Wochen unterstützen möchte, muss volljährig sein und gute englische Sprachkenntnisse mitbringen.
Weitere Informationen unter www.archelon.gr
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