EuroNatur-Preis geht an Dr. Anita Idel für Verdienste um artgerechte und naturnahe Landwirtschaft

++ EuroNatur-Preis 2024 für Agrarexpertin Anita Idel ++ Großes Engagement für artgerechte Landwirtschaft ++ Rinder können bei nachhaltiger Landbewirtschaftung positive statt negativer Effekte auf das Klima und die Artenvielfalt haben ++

EuroNatur-Preisträgerin 2024

Dr. Anita Idel erhält am 10. Oktober 2024 den diesjährigen EuroNatur-Preis.

© Katrin Denkewitz
Dame neben Weide mit Rindern darauf

Idel an einer Weide mit grasenden Rindern: „Kühe sind keine Klima-Killer“, sagt sie, „sondern vielmehr der Mensch durch fossil getriebene Industrialisierung mit synthetischem Stickstoffdünger.“ Nachhaltige Beweidung fördere die gesamte Artenvielfalt auf Weideland sowie die Bodenbildung.

© Katrin Denkewitz

Radolfzell. Die deutsche Tierärztin, Agrarexpertin und Autorin Dr. Anita Idel erhält am 10. Oktober 2024 den EuroNatur-Preis. Bekannt geworden ist Anita Idel vor allem durch ihr Buch „Die Kuh ist kein Klima-Killer“ von 2010. Darin widerlegt sie das schlechte Image von Kühen als Antreiber der Erderhitzung; bei nachhaltiger Landbewirtschaftung können Rinder im Gegenteil sogar dazu beitragen, CO2 zu binden.

Wegen des Methanausstoßes, der beim Verdauungsprozess der Rinder entsteht, stehen die Tiere im Verdacht, den Klimanotstand weiter anzufachen. Dr. Anita Idel korrigiert diese These: Durch eine wirklich nachhaltige Beweidung können große Mengen an CO2 aus der Atmosphäre als Humus im Boden gebunden werden. Die Beweidung löst bei Gräsern nämlich einen Wachstumsschub aus, wodurch deren Photosyntheseleistung zunimmt und sie mehr CO2 aufnehmen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Rinder auf Grünland weiden dürfen und nicht ganzjährig angekettet im Stall stehen. Das Potenzial nachhaltiger Beweidung sei innerhalb der Klimadebatte bislang kaum erkannt, geschweige denn genutzt, so Idel.

„Mit der Auszeichnung möchten wir Anita Idels bemerkenswerten Einsatz für den Schutz der gesamten Mitwelt einschließlich der Böden würdigen“, begründet EuroNatur-Präsident Thomas Potthast die Wahl der diesjährigen EuroNatur-Preisträgerin. „Dr. Idel hat sich seit Jahren in vorbildlicher Weise und mit einem ungewöhnlich hohen persönlichen Einsatz für eine tierwohlgerechte und naturverträgliche Landwirtschaft eingesetzt“, so Potthast weiter.


Hintergrundinformationen: 

EuroNatur-Preis: Der EuroNatur-Preis ist undotiert. Mit ihm werden herausragende Leistungen für den Naturschutz gewürdigt. Ausgezeichnet wurden bislang u.a. der Autor Jonathan Franzen, die „mutigen Frauen von Kruščica“ und die Gemeinde Mals in Südtirol. Der diesjährige EuroNatur-Preis wird am Donnerstag, 10. Oktober 2024 um 17 Uhr auf der Bodenseeinsel Mainau an Dr. Anita Idel verliehen.

EuroNatur – Anwalt für eine bessere Naturschutzpolitik: Die Arbeit von EuroNatur ist seit Gründung der Stiftung europäisch ausgerichtet. Der Schutz von Flüssen und Wäldern, Wildtieren und Vögeln in Europa muss durch politische Intervention direkt bei den Entscheidenden in Brüssel vorangetrieben werden. Auch deshalb haben wir uns 2021 dafür entschieden, eine Dependance in Belgiens Hauptstadt zu eröffnen. Dort streiten wir unter anderem für eine nachhaltigere Ausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik.


Rückfragen: Christian Stielow, christian.stielow(at)euronatur.org, Tel.: +49 (0)7732 – 92 72 15

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