Auf Bildern von Wildtierkameras hatte er sich schon öfters gezeigt, nun ist es Experten gelungen, einen männlichen Luchs zu fangen und zu besendern. Der Peilsender wird der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) zwei Jahre wertvolle Daten für die Wissenschaft liefern.
Einst waren Luchse in ganz Mitteleuropa verbreitet, ehe sie vom Menschen auch im Schwarzwald ausgerottet wurden. Vor rund vierzig Jahren wurden die scheuen Pinselohren in der Schweiz wieder angesiedelt, von wo aus sie in den vergangenen Jahren auch vereinzelt im Schwarzwald auftauchten. Bei allen nachgewiesenen Luchsen, so auch bei dem kürzlich besenderten, handelte es sich um männliche Tiere, sogenannte „Kuder“. Diese legen bei ihrer Suche nach neuen Revieren deutlich weitere Strecken zurück als ihre weiblichen Artgenossen.
Durch die Daten, die der Peilsender des Luchskuders nun liefert, können die Luchsforscher von der FVA nachvollziehen, welche Wege sich am besten für eine sichere Querung des dicht besiedelten Hochrheintals eignen. Die Experten rechnen in naher Zukunft fest mit einer erhöhten Wanderaktivität des Schwarzwaldluchses – in den kommenden Tagen beginnt nämlich die Paarungszeit der eleganten Katzen.
Wie sich EuroNatur für den Schutz der Pinselohren, insbesondere der seltenen Unterart des Balkanluchses einsetzt, erfahren Sie hier.