BUND, European Green Belt Association und Deutscher Kulturrat unterstützen Nominierung als UNESCO-Welterbe
Berlin. Fast 40 Jahre lang war Deutschland geteilt, 30 Jahre lang sind die ehemalige DDR und BRD nun wiedervereint. Das Grüne Band ist lebendiges Zeugnis dieser Geschichte. Die frühere innerdeutsche Grenze ist nicht nur eine „Arche Noah“ für Flora und Fauna, sondern auch ein Kultur- und Erinnerungsort, der an Demokratie, Freiheit und Frieden in unserem Land und in ganz Europa erinnert.
Anlässlich des 30. Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung bekräftigen der Deutsche Kulturrat und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) gemeinsam mit der European Green Belt Association e.V. ihre Unterstützung der Nominierung des Grünen Bandes Deutschland und des Grünen Bandes Europa als UNESCO-Welterbe in den Kategorien Natur und Kultur.
Der BUND, der Deutsche Kulturrat und die European Green Belt Association begrüßen die jüngste gemeinsame Absichtserklärung der Anrainerländer am innerdeutschen Grünen Band und des Bundesumweltministeriums, die Aktivitäten für das Grüne Band Deutschland als wichtigen Impuls für die Fortentwicklung des Grünen Bandes Europa zu nutzen, um die notwendigen Schritte für einen Nominierungsprozess für das Grüne Band Europa als gemischtes UNESCO-Weltkultur- und Weltnaturerbe zu initiieren.
Susanne Keuchel, Präsidentin des Deutschen Kulturrates: „Am Beispiel des Grünen Bandes zeigt sich, dass Natur und Kultur keine Gegensätze sind. Der größte Biotopverbund Deutschlands hat nicht nur eine optische Ästhetik, sondern ist zugleich ein starkes kulturelles Narrativ: Es hält die Erinnerung an den Mut der Menschen wach, die mit friedlichen Mitteln Diktaturen überwunden haben und Grenzen zu Fall brachten. Hier ist Zeitgeschichte erlebbar.“
Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND: „Der Titel UNESCO-Welterbe für das Grüne Band wäre die Krönung der seit dem Fall des Eisernen Vorhangs vor mehr als 30 Jahren andauernden Bemühungen zahlreicher Natur-, Umwelt- und Denkmalschützer europaweit. Als Welterbe könnte das Grüne Band als lebendige Erinnerungslandschaft noch besser dazu beitragen, dass die einstige Teilung Europas nicht vergessen wird, damit so etwas nie wieder passiert. Als einzigartiges Symbol für die friedliche Überwindung von Grenzen ist das Grüne Band weltweit auch ein Hoffnungsträger für noch immer geteilte Länder wie beispielsweise Korea.“
Gabriel Schwaderer von der Stiftung EuroNatur, Vorsitzender der European Green Belt Association e.V., der Organisation mit Vertreterinnen und Vertretern aus den 24 Ländern, die das Grüne Band Europa miteinander verbindet: „Das Grüne Band Europa ist ein lebendiges Symbol für die europäische Verständigung und ein zentrales Projekt für die europäische Integration. Dieser Biotopverbund ist ein europäischer Schatz mit herausragenden Naturwerten. In diesem Streifen, der den äußersten Norden Europas mit dem äußersten Süden über 12.500 Kilometer miteinander verbindet, konnte sich die Natur quasi ungestört entfalten – diese unvergleichliche Biodiversität gilt es für die Zukunft zu schützen.“
Pressekontakt: Anja Arning, Tel. 07732/927213, Email: anja.arning(at)euronatur.org