Zugvögel auf dem Weg in den Süden
Radolfzell. Die ersten Zugvögel befinden sich bereits wieder auf dem Weg nach Afrika. Nach Auskunft der internationalen Umweltstiftung EuroNatur beginnen Nachtigallen und Mauersegler gerade, ihre Brutgebiete in Deutschland zu verlassen. Bald darauf folgen Rauchschwalben, Neuntöter und Pirol. Insbesondere die Mauersegler hatten mit den nun schon seit über sechs Wochen anhaltenden hochsommerlichen Temperaturen ideale Bedingungen zur Jungenaufzucht. Die jungen Mauersegler werden beginnend mit ihren ersten Flügelschlägen in deutschen Städten und Dörfern nun bis in die Savannen Afrikas ziehen und bis zum ersten Brüten in zwei Jahren keinen Bodenkontakt mehr haben.
"Zugvögel sind Botschafter für eine Natur ohne Grenzen. Internationale Kooperation ist beim Schutz der Zugvögel besonders wichtig, da sie zum Überleben auf intakte Brutgebiete, Rastplätze und Überwinterungsgebiete angewiesen sind," erläutert EuroNatur-Präsident Claus-Peter Hutter. EuroNatur engagiert sich mit ihrem Projekt "Natur ohne Grenzen" mit Unterstützung der Deutschen Lufthansa seit fast zwei Jahrzehnten für den Schutz wichtiger Zugvogellebensräume in Europa und weltweit.
Auch Schleiereulen wandern
Auch viele Arten, die in Deutschland überwintern, gehen auf Wanderschaft. Sie suchen Gebiete mit günstigeren Witterungsbedingungen oder besseren Ernährungsmöglichkeiten auf. Altvögel fliegen in Gebiete, wo sie ohne Störungen ihr Gefieder erneuern können. Jungvögel hingegen erkunden die Welt, um neue Lebensräume und mögliche künftige Brutgebiete kennen zu lernen. So fliegen etwa junge Schleiereulen schon kurz nach dem Selbstständigwerden in alle möglichen Richtungen, oft über Hunderte von Kilometern.
Hitze setzt auch Tieren zu
Die Umweltstiftung EuroNatur weist darauf hin, dass nicht nur die Menschen bei der Hitze nach Abkühlung suchen, sondern auch die Vögel. Sie sträuben das Gefieder für eine bessere Luftzirkulation, hecheln mit aufgesperrtem Schnabel, oder nehmen ein Bad, um sich Abkühlung zu verschaffen.
Hintergrundinformationen über Mauersegler:
Mauersegler verbringen fast ihr gesamtes Leben in der Luft. Sie schlafen in Höhen zwischen 1.000 und 3.000 Metern und paaren sich sogar im Flug. Sie ernähren sich vom sogenannten Luftplankton, das sind alle möglichen Fluginsekten und an ihren Fäden fliegende Spinnen. Ihre Spindelform und die langen sichelförmigen Flügel sind aerodynamisch optimal angepasst und erlauben ihnen Spitzengeschwindigkeiten von über 100 km/h. Mauersegler sind auf gutes Wetter angewiesen, da bei Regen und Kälte keine Insekten in der Luft sind. Trotzdem kommt die Art in ganz Europa bis fast an das Nordkap vor. Mauersegler sind Langstreckenflieger, die im Winter über den Savannen Afrikas auf die Jagd gehen.
Bei Rückfragen:
Stiftung Europäisches Naturerbe (EuroNatur)
Konstanzer Str. 22
78315 Radolfzell
Tel. 07732 - 92 72 0
Fax 07732 - 92 72 22
E-mail info(at)euronatur.org
Internet www.euronatur.org
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