Gute Nachrichten zum Weltfeuchtgebietstag am 2. Februar
Pressemitteilung vom 30. Januar 2015
Radolfzell. „Wir haben eine Chance gegen die Vogeljagd auf dem Balkan“, sagt Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer der international tätigen Naturschutzorganisation EuroNatur anlässlich des Weltfeuchtgebietstags am 2. Februar 2015. „Entscheidend ist, dass die Einhaltung bestehender Jagdverbote zuverlässig kontrolliert wird. Wenn die Vogeljagd in den wertvollen Rast- und Brutgebieten an der östlichen Adria aufhört, erholen sich die Vogelbestände dort sehr schnell.“
Das belegen Zahlen von einem der Hauptbrennpunkte der Vogeljagd auf dem Balkan: dem Naturpark Hutovo Blato in Bosnien-Herzegowina. Bei der Internationalen Winterwasservogelzählung im Januar 2015 zeigte sich erneut ein Bild der Hoffnung: Das Zählteam registrierte auf dem Svitava-See fast 17.000 Vögel. Damit fiel das Ergebnis ebenso positiv aus wie im Jahr davor und unterstrich erneut, dass die intensiven Schutzmaßnahmen greifen. Dank der Unterstützung von EuroNatur gehen im Naturpark Hutovo Blato seit dem Sommer 2013 regelmäßig Ranger auf Patrouille, um die Einhaltung des Jagdverbots zu kontrollieren. In der unmittelbaren Folge hatte sich die Zahl der gefiederten Wintergäste auf dem Svitava-See bereits im Januar 2014 gegenüber dem Vorjahr verzehnfacht. Dieses Niveau wurde nun erneut erreicht.
Doch Entwarnung gibt es nicht: „Jährlich fallen mehrere Millionen Zugvögel an der östlichen Adria Vogeljägern zum Opfer. Im Naturpark Hutovo Blato war die Vogeljagd bislang katastrophal. Um die Verhältnisse für die Zugvögel dort dauerhaft zu verbessern, brauchen wir einen langen Atem“, so Gabriel Schwaderer. „Infolge des Klimawandels gewinnen die Feuchtgebiete an der östlichen Adria als Überwinterungsgebiete für Zugvögel immer mehr an Bedeutung. Umso dringender müssen wir dafür sorgen, dass die Tiere dort vor Wilderern sicher sind.“
In der Feuchtgebietslandschaft von Hutovo Blato, die Teil des riesigen, grenzüberschreitenden Feuchtgebietskomplexes des Neretva-Deltas ist, gilt ein grundsätzliches Jagdverbot. Doch bislang bestand dieses nur auf dem Papier. Die Menschen in Bosnien-Herzegowina sind seit dem Zerfall Jugoslawiens stark mit den politischen und wirtschaftlichen Problemen beschäftigt. Entsprechend wenig Aufmerksamkeit erfährt der Naturschutz. Dem Naturpark fehlte das nötige Geld, um Ranger auszubilden und sie angemessen für ihre Arbeit zu bezahlen. Entsprechend schlecht wurde die Einhaltung des Jagdverbots im Naturpark kontrolliert. Vogeljäger haben den Naturpark regelmäßig nahezu leer geschossen. Unter den Opfern waren Arten, die in anderen Ländern Europas aufwändig geschützt werden wie Knäk- und Moorenten.
Hintergrundinformationen:
- Der Naturpark Hutovo Blato und das gesamte Neretva-Delta zählen zu den wichtigsten Rastgebieten für Zugvögel entlang der Adria-Zugroute
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Rückfragen: EuroNatur, Konstanzer Str. 22, 78315 Radolfzell, Tel.: 07732 - 92 72 10, Fax: 07732 - 92 72 22, E-Mail: info@euronatur.org, Internet: www.euronatur.org ,Ansprechpartner: Pavel Be?ka, Pressekontakt: Katharina Grund
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