Mehr Raum für Meister Adebar

Storch läuft durch eine überschwemmte Wiese

Europaweit werden die Lebensräume für den Weißstorch immer knapper.

© Predrag Kostin

"Europäische Storchendörfer“ schaffen neue Lebensräume für Weißstörche


Presseinformation vom 4. Juli 2016


Radolfzell.   Vom 29. Juni bis 3. Juli 2016 drehte sich im ungarischen Ort Nagybajom alles um den Weißstorch. Mehr als 60 Vertreter der „Europäischen Storchendörfer“ aus 13 europäischen Ländern kamen in dem rund Dreieinhalb-Tausend-Seelenort im Südwesten des Landes zusammen. „Trotz positiver Entwicklungen in einigen Regionen ist der Weißstorch in Europa nach wie vor durch die rasante Veränderung in der Landbewirtschaftung bedroht. Jeden Tag verschwinden in Europa mehrere Hundert Hektar artenreicher Wiesen und Weiden“, mahnte Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer der EuroNatur Stiftung in Nagybajom.

Ziel des 13. Netzwerktreffens war es, von den praktischen Erfahrungen der anderen Storchendörfer zu lernen und den Schutz der Störche und ihrer Lebensräume gemeinsam voranzutreiben. Neben den Bürgermeistern und Vertretern der Storchendörfer nahmen auch internationale Naturschutzexperten an der Konferenz teil. In ihren Vorträgen zeigten sie anhand von Beispielen, wie Feuchtwiesen und -weiden, die zu den wichtigsten Nahrungsflächen der Weißstörche gehören, erfolgreich renaturiert und erhalten werden können.

Mit finanzieller Förderung der Pancivis- Stiftung und der Aage V. Jensen Stiftung startete EuroNatur bereits Anfang 2014 gemeinsam mit der Schweizer Stiftung Ciconia ein Projekt, das insbesondere die Europäischen Storchendörfer dabei unterstützt, die Feuchtwiesen und -weiden in ihren Ländern wirksam zu schützen und auszuweiten. Um optimale Lebens- und Brutbedingungen für Meister Adebar zu schaffen, wurden  Maßnahmen wie die Renaturierung und extensive Beweidung von Feuchtwiesen gefördert.

In einigen Storchendörfern wurden die Aktivitäten bereits erfolgreich umgesetzt. Von ihren Erfahrungen profitieren nun die Partnergemeinden im Netzwerk, denn auch sie wollen in den kommenden zwei Jahren Projekte zum Schutz der Storchenlebensräume durchführen. Darunter auch der Gastgeber des diesjährigen Netzwerktreffens, Nagybajom. Auf einer Exkursion in das Projektgebiet diskutierten die Vertreter des ungarischen Storchendorfs mit den Konferenzteilnehmern am konkreten Beispiel vor Ort, wie die geplanten Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden können.


Hintergrundinformationen:
Europäische Storchendörfer: Seit 1994 zeichnet EuroNatur Gemeinden als „Europäisches Storchendorf“ aus, in denen viele Störche leben und die sich besonders für den Storchenschutz einsetzen. Nagybajom trägt den Titel seit 1996 und wurde damals als zweites der mittlerweile 15 Europäischen Storchendörfer ausgewiesen. Das jüngste Mitglied des Netzwerks, das griechische Dorf Poros, wurde am 11. Juni 2016 ausgezeichnet. In Deutschland ist das im Biosphärenreservat „Flusslandschaft Elbe Brandenburg“ gelegene Dorf Rühstädt seit 1996 Teil des Netzwerks.


Rückfragen: EuroNatur, Konstanzer Str. 22, 78315 Radolfzell, Tel.: 07732 - 92 72 24, Fax: 07732 - 92 72 22, E-Mail: info(at)euronatur.org, Ansprechpartner: Gabriel Schwaderer, Pressekontakt: Angie Rother

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