Donald Trumps Schwiegersohn Jared Kushner und US-Diplomat Richard Grenell planen Luxusimmobilienprojekte in Albanien. Es droht die Verbauung von Albaniens letzten naturnahen Küstenabschnitten.
Einem Bericht der New York Times (NYT) zufolge bestätigte Jared Kushner, dass er in Albanien und auch in Serbien große Immobilienprojekte abschließen wird. Unter anderem haben Kushner, seine Ehefrau Ivanka Trump und der US-Diplomat Grenell – während Trumps Präsidentschaft US-Botschafter in Deutschland und Sondergesandter für die Friedensverhandlungen zwischen Serbien und dem Kosovo – die albanische Insel Sazan in Auge gefasst. Die Küste vor dem bislang unbewohnten Eiland ist Teil des 2010 gegründeten Marinen Nationalparks Karaburun-Sazan.
Auch beim albanischen Küstendorf Zvërnec wollen Kushner und Co. in Villen und Luxushotels investieren. Auch diese Gegend ist noch weitestgehend unberührt. Zvërnec liegt zwischen der Narta-Lagune im Norden und der Bucht von Vlora im Süden. Dieses Gebiet steht ebenso unter nationalem und internationalem Naturschutz wie der Bereich etwas weiter im Norden, in dem die albanische Regierung aktuell einen Flughafen bauen lässt, der Teile des Vjosa-Deltas zerstören würde und in unseren Augen illegal ist. Unsere albanischen Partner haben gegen das Flughafenprojekt geklagt.
Erst am 22. Februar 2024 hat die Regierung in Tirana ein neues Gesetz auf den Weg gebracht, das es zukünftig erleichtern wird, die Grenzen bestehender Schutzgebiete zu verändern und für den Bau großer Infrastrukturprojekte wie Wasserkraft und touristische Projekte Schutzbestimmungen außer Kraft zu setzen. Die Gesetzesänderung mit den bereits im Bau befindlichen Großprojekten sowie den nun veröffentlichten Plänen von Trump-Schwiegersohn Jared Kushner lassen bei EuroNatur und ihren albanischen und internationalen Partnern die Alarmglocken schrillen.
„Die Pläne von Ministerpräsident Edi Rama sind offensichtlich: Die wichtigsten Naturgebiete an der albanischen Küste sollen dem Luxustourismus geopfert werden“, sagt EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer. „Sollten die Pläne umgesetzt werden, ist das ein Desaster für Albaniens Natur, zu dessen Schutz sich die Regierung eigentlich durch mehrere Abkommen verpflichtet hat. Angesichts dieser dramatischen Entwicklungen muss die Frage nach Albaniens Weg in die Europäische Union gestellt werden“, so Schwaderer.
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