Gemeinsame Presseinformation von EuroNatur und IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) vom 28. Juni 2009
Radolfzell, Hamburg. Mit den Wolfsbeständen in Westpolen geht es wieder aufwärts, das ist die wichtigste Erkenntnis einer Studie von Sabina Nowak von der Associaton for Nature WOLF (WILK), IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) und der Naturschutzstiftung EuroNatur. Frau Nowak wird sie auf der am 28. Juli beginnenden internationalen Tagung „Biodiversität ohne Grenzen“ in Görlitz als Beispiel für den grenzübergreifenden Artenschutz vorstellen. Laut Studie leben in Westpolen mittlerweile etwa 13 Rudel. Genetische Untersuchungen bestätigen, dass die in der sächsischen Lausitz lebenden Wölfe mit den westpolnischen Wölfen verwandt sind. Die Lausitz-Wölfe und die Wölfe in Westpolen gehören zur selben Population. Diese ist allerdings noch lange nicht stabil.
„Trotz der positiven Entwicklung bleiben die deutschen Wölfe extrem gefährdet,“ erklärt Robert Kless vom IFAW. „Besonders, da es in letzter Zeit einige illegale Abschüsse gab. Wölfe in Deutschland und Polen müssen weiter konsequent geschützt werden.“
„Die Quelle für die Zuwanderung nach Deutschland ist Polen. Deshalb müssen wir dringend Wildtierkorridore erhalten oder neu schaffen, die den Wölfen den Weg aus den ostpolnischen Habitaten in den Westen ebnen“, sagt EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer.
Die Studie belegt, dass der Austausch über die Grenze bereits erfolgt. Sie weist nach, dass die Wanderungsbewegungen dabei in beide Richtungen gehen: Direkt an der Grenze zur Lausitz leben im westpolnischen Bory Dolnoslaskie Wald heute drei Wolfsrudel mit etwa 23 Tieren. Eines dieser Rudel hat den größten Teil seines Territoriums in der Lausitz und ist dort als das Daubitzer Rudel bekannt. Außerdem konnten die Forscher einen aus der Lausitz stammenden Wolf im Bory Dolnoslaskie Wald nachweisen. Ein Wolf aus dem nord-ostpolnischen Napiwodzko-Ramuckie Wald fand in Deutschland eine neue Heimat, ebenso wurde das Vorkommen eines Lausitzer Wolfs im Napiwodzko-Ramuckie Wald bestätigt. Neuerdings lebt auch wieder ein Rudel im Cedynski Landschaftspark im nordwestlichen Polen, in der Nähe des Nationalparks Unteres Odertal.
Die ersten Wölfe aus Polen waren Ende der 1990er Jahre nach Deutschland eingewandert und wurden in der sächsischen Muskauer Heide sesshaft. EuroNatur und der IFAW unterstützen die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland durch Aufklärungsarbeit, Schutz wertvoller Lebensräume und wissenschaftliche Untersuchungen der Wölfe in Deutschland und Polen.
Mehr über die EuroNatur-Projekte zum Schutz der Wölfe in Europa
Link zum IFAW
Link zur Associaton for Nature WOLF (WILK) (englische Seite)
Link zur Tagung "Biodiversität ohne Grenzen"
Für weitere Informationen, Rückfragen:
Katharina Grund (EuroNatur), Tel. 07732-92 72 10, Fax 07732-92 72 22; E-mail: info@euronatur.org, www.euronatur.org
Andreas Dinkelmeyer (IFAW), Tel. 040-866 500 15, Fax 040-866 500 22, Mobil: 0173 – 622 75 39; E-mail: adinkelmeyer@ifaw.org
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