In Bosnien-Herzegowina rüsten sich die Bewohnerinnen des Dorfes Kruščica wieder für die Blockade ihres Flusses. Investoren haben angekündigt, den Bau eines Mini-Wasserkraftwerks am Fluss Kruščica nicht aufgeben zu wollen.
Über 500 Tage und Nächte hatten überwiegend die Bewohnerinnen aus Kruščica ihren Fluss vor den Baumaschinen eines Wasserkraftbetreibers geschützt. Dabei ließen sie sich auch von Polizeigewalt nicht einschüchtern. Für ihren mutigen Einsatz wurden sie 2019 mit dem EuroNatur-Preis ausgezeichnet. Nun, 1,5 Jahre nach Beendigung ihrer Blockade, erwägt die Kantonsregierung, dem Investor eine erneute Baugenehmigung auszustellen, obwohl eine Bürgerinitiative bereits Klage gegen die Genehmigung für das Projekt eingereicht hat. Eine öffentliche Anhörung am 10. Juni 2020 hierzu geriet zur Farce. Vertreter des Ministeriums verhinderten den Zutritt der Bewohner von Kruščica und gewährten lediglich dem Anwalt, der die Gemeinde vertritt sowie zwei weiteren Teilnehmern Zugang zu dem Raum, in dem die Anhörung stattfand. Dieses Verhalten wurde vom Ministerium mit den Erfordernissen der Abstandswahrung im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie begründet. Der Fall Kruščica scheint ein weiteres Beispiel dafür zu sein, dass im Zuge von Corona gängige Umweltverfahren in Bosnien-Herzegowina außer Kraft gesetzt werden. Die „mutigen Frauen von Kruščica“ stellen sich auf eine erneute Blockade ein, während die beteiligten NGOs bereit stehen, zusätzliche juristische Schritte gegen eine eventuelle Baugenehmigung einzuleiten. Mit Ihrer Unterschrift unter diese Petition können Sie die Bewohnerinnen von Kruščica unterstützen.
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