Griechischer Fluss Aoos samt Nebenflüssen steht unter Schutz

Mit der Ausweisung eines Teils des Einzugsgebiets des grenzüberschreitenden Flusses Aoos in Griechenland (Quellfluss der Vjosa) als Landschaftsschutzgebiet hat das griechische Umweltministerium heute einen wichtigen Schritt getan. Die Ausweisung umfasst das Gebiet, das bisher nicht geschützt war, nämlich von der Grenze des nördlichen Pindos-Nationalparks bis zur griechisch-albanischen Grenze.

Griechischer Wildfluss

Der Sarantaporos ist der größte Nebenfluss des Aoos. Mehrere Kleinwasserkraftwerke waren bisher an seinem Lauf geplant.

© P. Thomaidi/Hans Lucas
Wildfluss in Griechenland

Auch kleine Flüsse wie der Vourkopotamos im Einzugsgebiet des Aoos profitieren von dem neuen Landschaftsschutzgebiet.

© P. Thomaidis/Hans Lucas

Dies ist der nächste große Erfolg für die Blue Heart-Kampagne zum Schutz der Balkanflüsse. Nach Ausweisung des Vjosa-Nationalparks im März 2023 haben die koordinierten Bemühungen von EuroNatur und ihren griechischen und internationalen Partnern in der Kampagne dazu beigetragen, dass das gesamte Flussgebiet des Aoos nun von den griechischen Behörden unter Schutz gestellt wurde.

Der nächste Schritt zur Gewährleistung des institutionellen Schutzes des Aoos ist eine Verabschiedung des griechischen Umweltministers, in der detaillierte Vorschriften zur Entwicklungskontrolle und Einschränkungen für das Gebiet festgelegt werden. Nur so kann der vollständige Schutz, etwa vor dem Bau geplanter Wasserkraftwerke am Aoos oder seinen Nebenflüssen, erreicht werden.

Alexandra Pappa, die Leiterin des Süßwasserprogramms von MedINA, sagt: „Was wir jetzt brauchen, ist eine mutige Entscheidung des Umweltministeriums, bestimmte Gebiete vom Bau Dutzender Klein-Wasserkraftwerke auszuschließen, die derzeit im Aoos-Flussgebiet geplant sind; insbesondere das Teileinzugsgebiet des Sarantaporos, das bisher nicht unter Schutz stand. Von nun an wird Griechenland zusammen mit Albanien eine Vorreiterrolle bei dem neuen Konzept für den weltweiten Schutz von Binnengewässern spielen, bei dem frei fließende Flüsse im Mittelpunkt stehen und nicht nur Teil von terrestrischen Schutzgebieten sind".

Annette Spangenberg, Leiterin der Abteilung Naturschutz bei EuroNatur, sagt: „Wir begrüßen diesen Schritt der griechischen Regierung als einen Meilenstein auf dem Weg zum vollständigen Schutz von Aoos und Vjosa. Nun sollten Griechenland und Albanien eine enge Zusammenarbeit anstreben, um einen grenzüberschreitenden Wildfluss-Nationalpark zu schaffen, der die ökologische Integrität des gemeinsamen Aoos-Vjosa-Flusssystems vollständig sicherstellt".

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