In Europa werden jedes Jahr weit über 100 Millionen Vögel legal geschossen oder gefangen.
Dies ist das Ergebnis einer in der Fachzeitschrift „Berichte zum Vogelschutz (Nr. 42)“ publizierten Studie, in der Daten aus 27 europäischen Ländern ausgewertet wurden (hauptsächlich Angaben der offiziellen Jagdstrecken der Behörden). An die Spitze der Statistik haben sich mit mehr als 25 Millionen toten Vögeln die französischen Jäger geschossen, dicht gefolgt von ihren Kollegen aus Großbritannien (22 Millionen) und Italien (17 Millionen). Beliebteste Jagdbeute sind Singvögel wie Lerchen, Amseln oder Drosseln, die rund ein Drittel der Gesamtstrecke ausmachen. Aber auch Millionen Hühnervögel, Tauben, Watvögel, Rallen, Enten und Gänse werden getötet. Dabei wird keine Rücksicht auf in ihrem Bestand rückläufige Arten wie Feldlerche, Kiebitz, Wachtel oder Bekassine genommen. Die Ergebnisse der Studie belegen, dass die Jagd für zahlreiche europäische Vogelarten einen bedeutenden Mortalitätsfaktor darstellt. Die Dunkelziffer der illegalen Jagd ist mit Sicherheit hoch. Außerdem wurden in der Studie die meisten Länder Südosteuropas nicht berücksichtigt, wo ebenfalls jedes Jahr Hunderttausende Zugvögel weitgehend unkontrolliert geschossen werden.