Die Flusslandschaften von Mur, Drau und Donau gehören europaweit zu den wichtigsten Rast- und Überwinterungsplätzen für Wasservögel. Das haben die Ergebnisse der diesjährigen internationalen Winterwasservogelzählung (IWC) erneut gezeigt. Über 163.000 Tiere konnten hier im Januar 2012 registriert werden. Und damit acht Mal mehr als die Ramsar-Konvention zum Schutz der Lebensräume von Wat- und Wasservögeln fordert, um ein Gebiet als international bedeutend einzustufen.
Insgesamt konnte bei der IWC zusätzlich zu der großen Anzahl an Wasservögeln auch eine außerordentliche Artenvielfalt registriert werden. Allein neun Vogelarten waren im Zählgebiet mit mehr als einem Prozent ihrer regionalen beziehungsweise globalen Populationen vertreten - darunter Sterntaucher, Bläßgans und Silberreiher. Auch wurden 223 Seeadler entlang der Flüsse erfasst.
Nicht umsonst sollen die artenreichen Flusslandschaften von Donau, Drau und Mur künftig durch ein grenzüberschreitendes UNESCO-Biosphärenreservat geschützt werden. Im krassen Gegensatz dazu stehen jedoch Planungen seitens der Schifffahrt, die Donau entlang eines 53 Kilometer langen Abschnitts an der Grenze zwischen Kroatien und Serbien zu regulieren. Wenn das Projekt genehmigt wird, wäre die Kernzone des künftigen Fünf-Länder-Biosphärenreservats davon schwer betroffen.
EuroNatur fordert die kroatische Regierung gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen auf, die Umweltverträglichkeitsprüfung abzulehnen und für einen kompromisslosen Schutz der europaweit bedeutenden Flusslandschaften von Mur, Drau und Donau zu sorgen. Die Ergebnisse der diesjährigen IWC bestätigen erneut deren außerordentlichen ökologischen Wert.