Hoffnung für eine der weltweit seltensten Vogelarten

Zwei Löfflerstrandläufer

Der löffelartig verbreiterte Schnabel ist sein Markenzeichen: Der Löfflerstrandläufer gehört zu den seltensten Vogelarten der Welt.

© Baz Scampion

Wie entlang der Adria-Zugroute sind Zugvögel in Ostasien großen Gefahren ausgesetzt. Auch dort machen Lebensraumzerstörung und Vogeljagd den Tieren zu schaffen. Umso erfreulicher ist eine aktuelle Meldung aus China: Mitte Oktober hat ein internationales Forscherteam in den Wattflächen von Shanghai im Rahmen einer, unter anderem von der Manfred-Hermsen-Stiftung organisierten, Expedition 140 Löfflerstrandläufer beobachtet  -  eine der seltensten Vogelarten der Welt. Es handelt sich dabei um die größte registrierte Ansammlung, seitdem die Art im Jahr 2008 als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft worden ist.

Der spatzengroße Strandläufer brütet ausschließlich im Nordosten Russlands und fliegt jedes Jahr etwa 8.000 Kilometer über China, Japan und Korea in seine Winterquartiere nach Südostasien. Die massive Zerstörung von Küstenbiotopen auf seinem Zugweg und Vogelfang im großen Stil haben seinen Bestand innerhalb der letzten 13 Jahre um 90 Prozent dezimiert und es gibt heute nur noch weniger als 100 Paare. Damit stieß das Forscherteam im Oktober in etwa auf den verbliebenen Weltbestand der Art. Vertreter der regionalen Regierung Chinas stellen nun die Ausweisung eines speziellen Löfflerstrandläufer-Schutzgebietes in Aussicht, das zumindest Teile der wichtigen Wattflächen sichern soll.
 

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