„Das ist die seit langem erfolgreichste Brut von Krauskopfpelikanen am Skutari-See“, freut sich Andrej Vizi, Mitarbeiter des montenegrinischen Naturhistorischen Museums. Bei ihrem letzten Kontrollgang im April zählten der Wissenschaftler und seine Kollegen 28 flügge Pelikanküken.
Noch vor Beginn der diesjährigen Brutsaison hatten Helfer vier Brutplattformen aus Holz und Styropor installiert und mit Schilf aufgeschichtet. Diese sollen dazu beitragen, den Bruterfolg der Pelikane zu erhöhen. In den ersten Wochen nutzten die Krauskopfpelikane die Nisthilfen nur zum Ruhen. Bei ihrer letzten Kontrolle entdeckten die Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung aber auch Nester auf den Plattformen. Insgesamt 16 dieser Nester werden derzeit aktiv bebrütet, schätzen die Vogelschützer.
Die Brutplattformen sind Teil eines Maßnahmenpakets, das EuroNatur mit Unterstützung des Critical Ecosystem Partnership Fund (CEPF) gemeinsam mit seinen Partnern Noé Conservation, Tour du Valat, The Association for Protection of Aquatic Wildlife in Albania (APAWA), dem Naturhistorischen Museum Montenegro, dem Zentrum für Vogelforschung und Beobachtung (CZIP) und der Nationalpark-Verwaltung Skutari-See zum Schutz der Tiere geschnürt hat. Zwar bietet der Skutari-See mit seinen ausgedehnten Flachwasserbereichen den scheuen Vögeln ideale Brutbedingungen. Doch in den vergangenen Jahren gab es immer wieder Verluste von Eiern und Jungvögeln, für die neben den starken Wasserstandsschwankungen des Skutari-Sees auch menschliche Störungen verantwortlich waren.
„Dass die Brut in diesem Frühjahr so erfolgreich war, ist auch auf die vergleichsweise geringen Wasserstandsschwankungen des Sees zurückzuführen. Um den Bruterfolg langfristig zu sichern, müssen wir in einem nächsten Schritt einen möglichst störungsfreien Raum für die Vögel schaffen“, sagt EuroNatur-Projektleiter Pavel Be?ka.