2. Februar ist Weltfeuchtgebietstag

Zwei Stelzenläufer

Nahrungsreiche und ungestörte Feuchtgebiete sind für die Stelzenläufer an der Adriaküste selten geworden.

© Davorka Kitonic

EuroNatur fordert verbesserten Schutz der Feuchtgebiete auf dem Balkan

Presseinformation vom 29. Januar 2010

 

Radolfzell.   EuroNatur fordert dringend einen verbesserten Schutz der Feuchtgebiete auf dem Balkan. Denn in den vergangenen 60 Jahren sind in dem schmalen Küstenstreifen der östlichen Adria 80 Prozent der Feuchtgebietsflächen durch Trockenlegung, intensive Landwirtschaft und Tourismus stark beeinträchtigt oder ganz zerstört worden. Die noch verbliebenen Feuchtgebiete zählen zu den wichtigsten Zugvogel-Rastgebieten entlang der Adria-Zugroute. Sie stehen inzwischen bis auf wenige Ausnahmen alle als international bedeutsame Feuchtgebiete gemäß der Ramsar-Konvention unter Schutz. „Um die Biodiversität in Europa zu erhalten reicht es nicht aus, Schutzgebiete auszuweisen. Gerade in vielen Ländern Südosteuropas ist die erfolgreiche Umsetzung in die Praxis ein großes Problem“, kommentiert Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer der Naturschutzstiftung EuroNatur in Radolfzell den diesjährigen Weltfeuchtgebietstag.

Nicht nur der Verlust an Lebensräumen ist dramatisch, sondern in den wenigen erhaltenen Feuchtgebieten konzentrieren sich zudem jedes Jahr Scharen von Vogeljägern. Besonders davon betroffen sind Zugvögel, für die intakte Feuchtgebiete an der östlichen Adria auf dem Weg zwischen Sommer- und Winterquartieren überlebensnotwendig sind. Zum Beispiel bieten die großen Sümpfe im Neretva-Delta zwischen Dubrovnik und Mostar sowie das Bojana-Buna-Delta im Grenzgebiet zwischen Albanien und Montenegro ideale Rastplätze.

„Doch im Gegensatz zu den Hunderttausenden Vögeln, die hier vor 100 Jahren noch rasteten, sind es heute nur noch wenige Hundert. Mittlerweile sind die Sümpfe nahezu leer geschossen. In sämtlichen Ramsar-Schutzgebieten haben wir illegale Vogeljäger gesehen, aber kaum Wasservögel“, berichtet EuroNatur-Projektleiter Dr. Martin Schneider-Jacoby über aktuelle Ergebnisse der jährlichen Wasservogelzählung entlang der Adria-Zugroute. Um diese Situation zu verbessern, sind wirksame Maßnahmen gegen die Vogeljagd dringend nötig.Hintergrundinformationen:


Interviewpartner und Fotomaterial:

EuroNatur
Konstanzer Straße 22
78315 Radolfzell
Tel.: 07732 - 92 72 10
Fax: 07732 - 92 72 22
E-Mail: info@euronatur.org
Internet: www.euronatur.org
Ansprechpartner: Dr. Martin Schneider-Jacoby
Pressekontakt: Katharina Grund
 

Mitmachen und dabei sein - werden Sie aktiv
Spende

Jeder Euro für die Natur zählt! Mit Ihrer Spende leisten Sie einen wirkungsvollen Beitrag zum Schutz von Europas Zugvögeln. Bitte nutzen Sie Ihre Möglichkeiten, um zu helfen.

Zugvogelpatenschaft

Der Vogelzug ist ein unvergleichliches Naturspektakel. Doch illegale Jagd und die Zerstörung von Rastgebieten gefährden die Vögel. Helfen Sie, ihre Reise sicherer zu machen.

Aktuelles