Das EU-Gesetz zum Waldmonitoring zielt auf gemeinsame Standards zur systematischen Datenerhebung ab. Diese Vorgehensweise deckt sich mit der Haltung von EuroNatur, sich für einen strengen Schutz von Europas Wäldern einzusetzen. Das Gesetz spielt insbesondere unseren Bemühungen zum Schutz von Europas Ur- und Naturwäldern in die Hände.
Am 21. November 2023 hat die Europäische Kommission einen Gesetzesentwurf zum Waldmonitoring vorgelegt, den die Stiftung EuroNatur in ihrem veröffentlichten Positionspapier zum Schutz von Europas Wäldern begrüßt.
Eine Besonderheit des neuen Gesetzes sind gemeinsame Standards zur systematischen Erfassung von Fernerkundungs- und Bodendaten zu Europas Wäldern. Mit ihrem Einsatz für einen strengen Schutz von Europas Wäldern unterstützt EuroNatur diesen Ansatz. Die geplanten gemeinsamen Standards werden die Genauigkeit und Konsistenz der Datenerhebung verbessern und damit die Voraussetzungen für solide Waldschutzmaßnahmen in der gesamten Europäischen Union schaffen.
Von besonderer Bedeutung ist die rechtsverbindliche Verpflichtung der Mitgliedstaaten, ihren Bestand an Ur- und Naturwäldern mit einer räumlichen Auflösung von 1 zu 25.000 oder noch genauer bis zum 1. Januar 2028 zu melden. Auch dies entspricht unseren Empfehlungen und ist für den strengen Schutz von Europas alten Wäldern von grundlegender Bedeutung. Jedoch fordert EuroNatur die Mitgliedstaaten dazu auf, das Gesetz dahingehend zu erweitern, Ur- und Naturwälder im Rahmen der nationalen Gesetzgebung klar zu definieren. Auch sollte sichergestellt werden, dass eine umfassende Liste zulässiger Aktivitäten innerhalb der Wälder definiert wird, um den Schutz und das Überleben dieser wichtigen Ökosysteme weiterhin zu gewährleisten.
Entscheidend ist zudem, dass das Gesetz den öffentlichen Zugang zu den Daten über Europas Wälder sowie den forstwirtschaftlichen Tätigkeiten über das Waldinformationssystem für Europa (FISE) gewährleistet. Diese Transparenz ist ein lobenswerter Schritt nach vorn, der es den Bürgern ermöglicht, Europas wertvolle Wälder aktiv zu überwachen und sich für deren Schutz einzusetzen.
Schließlich ermöglicht das Gesetz die Standardisierung von Daten, einschließlich der Dichte der Baumbedeckung sowie der Vernetzung der Wälder und damit die einheitliche Kartierung von Wäldern in ganz Europa. Damit wird die derzeitige Herausforderung der uneinheitlichen Datendarstellung erfolgreich angegangen. Dieser standardisierte Ansatz ist von zentraler Bedeutung für die Schaffung eines umfassenden und einheitlichen Verständnisses der Waldlandschaften.
Neben seinen positiven Auswirkungen auf den Naturschutz wird das Gesetz zum Waldmonitoring auch die Bekämpfung krimineller Aktivitäten in den Wäldern beschleunigen. Es gibt der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten die Möglichkeit, bei Delikten schneller zu handeln. So zum Beispiel bei illegalem Holzeinschlag in geschützten Wäldern, wie dieser nachweislich in Rumänien geschieht. EuroNatur wird weiterhin mit Entscheidungsträgerinnen und Interessenvertretern zusammenarbeiten, um dieses Gesetz zum Schutz und zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Europas Wäldern umzusetzen.
Bitte unterzeichnen Sie unsere Petition zum Schutz der rumänischen Urwälder!