Für die heute beginnende Naturschutz-Konferenz in Nagoya (COP10)haben die europäischen Länder keine gute Verhandlungsposition. Denn wie die am 8. Oktober von der EU-Kommission veröffentliche „Abschlussbewertung der Umsetzung des gemeinschaftlichen Aktionsplans zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt 2010“ zeigt, haben auch die europäischen Länder ihre Hausaufgaben nicht gemacht.
Dass Artenvielfalt für das ökologische Gleichgewicht wichtig ist, wird inzwischen von den meisten europäischen Politikern anerkannt. Dennoch fällt die Bilanz der Europäischen Kommission zur Umsetzung des 2006 verabschiedeten Aktionsplans ernüchternd aus. Nach Aussage der Kommission sind die Ökosysteme in Europa inzwischen so geschädigt, dass sie „nicht mehr in der Lage (sind), Basisleistungen wie Bestäubung, saubere Luft und Wasser in optimaler Quantität und Qualität bereitzustellen.“ Und obwohl es in den letzten Jahren einige Fortschritte bei der Ausweisung und dem Schutz von Natura 2000-Gebieten gab, ist deren weitere Finanzierung nicht gesichert: „Nur 20 Prozent des gesamten Finanzbedarfs für die Bewirtschaftung von Naturschutzgebieten einschließlich des Natura-2000-Netzwerks in Europa sind gedeckt“, so die Kommission.
EuroNatur fordert die deutsche Regierung auf, bei der Weltnaturschutzkonferenz mit gutem Beispiel voranzugehen und verbindliche Zusagen zum Schutz der biologischen Vielfalt zu machen. Das bedeutet auch, vor der eigenen Haustüre zu kehren und einen konkreten Plan aufzustellen, wie die Nationale Biodiversitätsstrategie umgesetzt werden soll.
Link zur Website der Weltnaturschutzkonferenz (COP 10) in Nagoya