Als Reaktion auf den Dioxinskandal stellte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner gestern beim EU-Agrarministertreffen in Brüssel ihren 10-Punkte-Plan vor, mit dem sie Lebensmittelskandalen künftig vorbeugen will. Vor allem geht es darin um verstärkte Kontrollen und höhere Auflagen für Futtermittelbetriebe. Dass sie damit nur Symptome bekämpft, die eigentlichen Ursachen aber nicht angeht, machte Lutz Ribbe, Naturschutzpolitischer Direktor von EuroNatur in einem Interview für die ARD-Tagesthemen deutlich.
Das eigentliche Problem liegt darin, dass die Landwirtschaft zur Industrie geworden ist. „Das System ist krank“, so Ribbe. Dennoch fördert die EU dieses System jährlich mit etwa 50 Milliarden Euro. Bauern und Umwelt sind die Leid tragenden. Daher ist eine tiefgreifende Reform der gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) im Jahr 2013 dringend notwendig. In Zukunft darf es staatliche Unterstützung nur noch für eine umweltschonende und tiergerechte Landwirtschaft geben.
EU-Agrarkommissar Ciolos hat das bereits verstanden: Er will die Agrar-Subventionen künftig anders verteilen - so, dass sie helfen, natürliche Ressourcen zu schützen anstatt sie auszubeuten. Die Gegnerin seiner Vorschläge kommt ausgerechnet aus Deutschland: Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner will so weitermachen wie bisher.
Mit welchen Zielen muss die GAP in Einklang gebracht werden? Lesen Sie mehr im EuroNatur Spezial, Ausgabe 2-2011 (pdf-Datei, 295 Kb)