Wenn die Natur erwacht, starten auch die Feldaktivitäten im Rahmen des Sava TIES-Projekts. Bis Ende dieses Jahres werden an sieben Pilotstandorten innerhalb von Schutzgebieten entlang des Save-Einzugsgebietes verschiedene Methoden zur Entfernung invasiver fremder Pflanzenarten getestet.
Wenn die Natur erwacht und das Keimen und Blühen der Pflanzen beginnt, starten auch die Feldaktivitäten im Rahmen des Sava TIES-Projekts. Während des letzten und bis Ende dieses Jahres werden an sieben Pilotstandorten innerhalb von Schutzgebieten in Kroatien, Slowenien, Bosnien-Herzegowina sowie in Serbien verschiedene Methoden zur Entfernung invasiver fremder Pflanzen wie Bastardindigo, Götterbaum und Kanadische Goldrute getestet. Diese Arten stellen eine Bedrohung für die biologische Vielfalt dar, verursachen große wirtschaftliche Schäden und wirken sich zum Teil negativ auf die menschliche Gesundheit aus.
Invasive gebietsfremde Arten wurden vom Menschen, mal vorsätzlich, mal unbeabsichtigt, eingeführt, haben keine natürlichen Feinde und breiten sich unter günstigen Bedingungen unkontrolliert aus. Vor allem Flüsse wie die Save nutzen sie erfolgreich für ihre Ausbreitung. Das Ausmaß der von ihnen verursachten Schäden und die Kosten ihrer Kontrolle und Bekämpfung hängen von der rechtzeitigen Identifizierung und Meldung solcher Arten ab. Das Sava TIES-Projekt und die Mitglieder des SavaParks-Netzwerks sind sich einig in ihrer Absicht, die naturverträglichste, wirksamste und günstigste Lösung zur Milderung der negativen Auswirkungen invasiver gebietsfremder Pflanzen zu finden. Im Folgenden gibt es einen kurzen Überblick über die Aktivitäten an den Pilotstandorten:
Krajinski park Ljubljansko barje (Slowenien)
Im Frühling, Sommer und Herbst des vergangenen Jahres wurden im Krajinski-Park Ljubljansko barje (Landschaftspark Ljubljanisches Moor) verschiedene Methoden zur Entfernung der Kanadischen Goldrute (Solidago canadensis) und der Riesengoldrute (Solidago gigantea), des Himalaya-Balsams (Impatiens glandulifera) und des Götterbaums (Ailanthus altissima) auf ihre Wirksamkeit getestet. Insbesondere Mulchen, Mähen und Fräsen waren Methoden, die zur Entfernung der invasiven Arten getestet wurden. Der Himalaya-Balsam wurde durch Mulchen entfernt, und es wurde eine manuelle Entfernungsmethode getestet. Mit Hilfe eines sogenannten „Extrahierers" wurden noch kleine Götterbäume entfernt.
Odransko i Lonjsko polje (Kroatien)
Auf insgesamt 14 Hektar wurde im Naturpark Lonjsko polje der Bastardindigo (Amorpha fruticosa) entfernt. Ziel war es, die ursprüngliche Graslandvegetation wiederherzustellen. Die Beseitigung erfolgte mit einem Traktor-Mulcher. Der Bastardindigo überwuchert weite Teile dieser Felder und schafft Probleme für Vieh, Bauern und den Hochwasserschutz, insbesondere aber auch für einheimische Pflanzen und Tiere. Im Lonjsko polje wurden die Pilotparzellen in drei Teile geteilt, damit die Effektivität verschiedener Methoden untersucht werden kann. So bleibt ein Teil der natürlichen Entwicklung überlassen, der andere Teil ist zum Mähen und der dritte Teil zum Weiden des Viehs bestimmt.
Schutzgebiet Tišina (Bosnien-Herzegowina)
In der ersten Hälfte des Jahres 2020 wurden Bastardindigo sowie in geringerem Umfang Buchsbaum (Acer negundo) und Wildgurke (Echinocystis lobata) im Tišina-Sumpfgebiet entfernt. Diese Arten wurden durch absichtliche und unabsichtliche menschliche Aktivitäten angepflanzt, und während dieses Jahres wurden Pflanzen von etwa 2,5 Hektar abgeholzt und entfernt. Eine Pflege der Flächen ist bis Ende dieses Jahres geplant; im Herbst sollen einheimische Baumarten gepflanzt werden, um den ursprünglichen Lebensraum wiederherzustellen.
Una-Nationalpark (Bosnien-Herzegowina)
Der Japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica) stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Flussökosysteme im Gebiet des Una-Nationalparks dar. Er wird derzeit entfernt. Es wurden mechanische (Mulchen und manuelles Rupfen der Pflanzen mit Wurzeln) und chemische (Herbizidbeschichtung am Ende der Vegetationsperiode) Entfernungsmethoden angewandt. Pilotparzellen wurden im Frühjahr dieses Jahres mit Weidemethoden bearbeitet.
Sondernaturschutzgebiet Obedska bara (Serbien)
Im Sondernaturschutzgebiet Obedska bara wurde auf einer Fläche von etwa 5,5 Hektar ein ausufernder Bastardindigo zusammen mit der Wurzel entfernt, wodurch sich die Wasserzone im Reservat um etwa 1,6 Hektar vergrößerte. Ein Monitoring von Vögeln und Fischen nach diesem Eingriff ist noch für dieses Jahr geplant.
Sondernaturschutzgebiet Zasavica (Serbien)
Auch die Gewöhnliche Seidenpflanze (Asclepias syriaca) gehört zu den invasiven Neophyten. Sie wurde mit mechanischen und chemischen Methoden aus dem 52 Hektar großen Sondernaturschutzgebiet Zasavica entfernt. Die Bestände der Gewöhnlichen Seidenpflanze wurden vor ihrer Entfernung erfasst, um die Effektivität der Methoden überprüfen zu können.
Erst in den kommenden Jahren werden unsere Projektpartner vor Ort die Wirksamkeit der Methoden in allen Pilotgebieten abschließend messen können, da die Entfernung invasiver gebietsfremder Arten ein langer und anspruchsvoller Prozess ist, dessen Erfolg erst nach längerer Zeit sichtbar wird.