Mit ihrem internen Positionspapier zur zukünftigen Ausgestaltung der EU-Agrarpolitik nach 2013 hat Landwirtschaftsministerin Aigner massive Kritik bei Umwelt- und Naturschutzverbänden sowie grünen Politkern hervorgerufen. In dem Dokument plädiert Aigner unter anderem dafür, die umstrittenen Direktzahlungen an die Landwirte beizubehalten. „Das ist ein Weiter-so-Papier, das weder den Klimaschutz ins Zentrum stellt, noch das Höfesterben verhindert oder den dramatischen Verlust an biologischer Vielfalt stoppt“, kommentierte der naturschutzpolitische Direktor von EuroNatur, Lutz Ribbe, gegenüber der Frankfurter Rundschau.
Die jetzige EU-Agrarpolitik ist bis zum Ende des Jahres 2013 festgeschrieben. Wie sie sich ab dem Jahr 2014 ausrichten soll, ist derzeit Gegenstand vieler Diskussionen. Umweltverbände wie EuroNatur fordern eine sozial- und ökologisch verträgliche Agrarpolitik, die mehr leistet als nur einige wenige Großbetriebe zu fördern. Eine zukunftsfähige Agrarpolitik muss sich neuen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimaschutz und Erhalt der Biodiversität stellen. Die Direktzahlungen begünstigen dagegen den Trend zur Industrialisierung in der Landwirtschaft. Damit werden Bemühungen im Natur-, Tier- und Umweltschutz sowie in der Entwicklung ländlicher Regionen untergraben.
Ein Paradigmenwechsel hin zu einer ökologisch gestalteten Agrarpolitik ist daher dringend erforderlich. Eine Analyse der derzeitigen Entwicklung sowie konkrete Handlungsbeispiele für eine nachhaltige Zukunft bietet der „Kritische Agrarbericht 2010“. Er wird jährlich vom Agrarbündnis, einem Zusammenschluss von derzeit 24 Verbänden aus Landwirtschaft, Natur-, Umwelt- und Tierschutz sowie Entwicklungs- und Verbraucherpolitik, herausgegeben.
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Als Koordinator einer Plattform von Verbänden aus Natur-, Tier- , Verbraucherschutz und bäuerlicher Landwirtschaft setzt sich EuroNatur seit Jahren für eine natur- und sozialverträgliche Landwirtschaft in Europa ein.