Die beharrliche Kritik der Umwelt- und Naturschutzverbände an der derzeitigen Ausrichtung der EU-Agrarpolitik zeigt Wirkung. Die Frankfurter Rundschau zitiert in einem Artikel vom 20.09.2010 aus einem internen Papier des Bundesagrarministeriums, dass die EU-Kommission diese Kritik „sehr ernst nimmt“.
Der Meinungsumschwung in der EU-Kommission unter Agrarkommissar Ciolos lässt offensichtlich auch bei der Bundesregierung Zweifel an ihrem bisherigen Kurs aufkommen. In einem Positionspapier vom Februar dieses Jahres zur zukünftigen Ausgestaltung der Agrarpolitik nach 2013 plädierte Aigner noch für eine Beibehaltung der umstrittenen Direktzahlungen. In dem aktuellen Papier jedoch werden erste Bedenken angemerkt, „ob diese Position am Ende durchsetzbar ist“. Lutz Ribbe, naturschutzpolitischer Direktor von EuroNatur, forderte Aigner auf, sich mit Umwelt- und Naturschutzverbänden an einen Tisch zu setzen, um über die Subventionen zu reden. Die Verbände schlagen vor, die Zahlungen an einen „Leistungskatalog“ von Umweltauflagen zu koppeln.
EuroNatur ist Mitglied eines breiten Bündnisses von inzwischen 29 Verbänden aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen. In ihrem Projekt „Die bessere Agrarpolitik – für eine nachhaltige ländliche Entwicklung“ zeigen die Verbände auf, wie eine zukunftsfähige nachhaltige Landwirtschaft aussehen sollte.
Zum Artikel „Geld kriegt nur, wer für die Natur ackert“ in der Frankfurter Rundschau vom 20.09.2010